Subversive(s) Bibliotheken(fest) am 23.4. im EKH

10 JAHRE ANARCHISTISCHE BIBLIOTHEKEN UND 16 JAHRE ARCHIV DER SOZIALEN
BEWEGUNGEN / WIEN SIND GRUND GENUG UNS ZU FEIERN!

tausende bücher, zeitschriften, plakate und themenordner in unseren
regalen dokumentieren, wofür linke und linksradikale bewegungen gekämpft
haben und es immer noch tun.
weil es wichtig ist: sich mit der eigenen geschichte und theorie
auseinanderzusetzen, orte zu schaffen, an denen gelesen, diskutiert und
gestritten wird, weil alles einmal anders war und nichts bleibt, wie es
ist.
nach so vielen jahren sammlerei, leserei, sortiererei, lachen, trinken,
weinen, nach rückschlägen und erfolgen, wollen wir feiern. ohne
unterstützung von anderen wäre vieles nicht möglich gewesen. dafür danke!

archiv der sozialen bewegungen / wien, bibliothEKH, Bibliothek von unten

SUBVERSIVE(S) BIBLIOTHEKEN(FEST)

ein fest der besonderen art findet statt. die „bibliothek von unten“, das
„archiv der sozialen bewegungen“ und die „hausbibliothEKH“ haben sich
zusammengefunden, um mit ihren freund_innen, helfer_innen, nutzer_innen,
interessierten und allen, die sonst noch lust haben, das tanzbein zu
schwingen.

musikalisch unterstützt wird das ganze von
„cherry sunkist“ – tanzbar bis experimentell rumpelnde elektro-beats (aus
laptop, gitarre, synths & drumcomputer) mit Cherry Sunkists
aggressiv-melancholischer stimme, die in bester Riot-Grrrl-Manier ihre
beschwerden über eine fremdbestimmte welt loswird.
(http://www.myspace.com/cherrysunkistmusic)

„pallawatsch“ – „tanzbares zwischen tradition und interpretation“ –
orientiert am osteuropäischen klezmer und verschiedenen musikalischen
einflüssen aus osteuropa und dem orientalischen raum, spielen pallawatsch
jiddische lieder mit wunderschönen und teilweise ungewöhnlich schrägen
melodien, die zum tanzen nur so mitreissen.
(http://www.myspace.com/pallawatschklez)
und

auflegerei von „club socialismo tropical“.

zur leiblichen stärkung gibt’s borschtsch und zirrrrbe und in den tiefen
der nacht werden schließlich noch einzigartige buch-rarities versteigert.
bis konzertbeginn (ca. 21:30) gibt’s begrüßungscocktails zum einstimmen.

in diesem sinne:
schmeißt euch in Frack & Fummel, macht auf der Bühne Licht, tanzt bis der
Schuppen wackelt und zusammenbricht!!

Mittwoch, 7. April 2010: Selbstverständlich ist das nicht!

Von Streiks, Infrastrukturarbeit und solidarischem Zusammenleben

Ein Bar-Streik eines anarchistischen Kollektivs thematisierte einen wichtigen, manchmal vernachlässigten Teil des Zusammenlebens und -arbeitens in der linksradikalen Szene: Wie kann solidarisches Miteinander in der Szene gestaltet werden? Gerade Infrastruktur-erhaltende Arbeit ist oft aufreibend, immer wieder deprimierend, verlangt Kontinuität und wird leider viel zu oft übersehen oder/und ignoriert. An diesem Abend wollen wir u.a. diskutieren, wie mensch vorbeugen kann, dass wir alle nicht wieder in mehr oder weniger unsolidarische Konsument_innen-Rollen verfallen und Dinge für selbstverständlich annehmen, die es nicht sind.

PC#13: Dienstag, 6. April 2010: Undokumentiertes Arbeiten und Gewerkschaften

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// PC#13: Dienstag, 6. April 2010
// 18 Uhr: Treffpunkt und Austausch
// 20 Uhr: Veranstaltung: Undokumentiertes Arbeiten und Gewerkschaften
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Im Rahmen des PrekärCafé #13 wollen wir gemeinsam mit Aktivist*innen
österreichischer Gewerkschaften sowie des „AK undokumentierte Arbeit“ bei
ver.di Berlin-Brandenburg über Möglichkeiten eines gewerkschaftlichen
Engagements im Bereich undokumentierter Arbeit diskutieren – und darüber zur
Initiierung einer allgemeinen Debatte zum Thema in Österreich beitragen.

Referent*innen:

// Bárbara Miranda („AK undokumentierte Arbeit“ / ver.di Berlin-Brandenburg)
// Lukas Neißl & Kathrin Niedermoser (Gewerkschaftsjugend-Aktivist*innen)
// Linda Sepulveda-Urrejola (work@migration / GPA-DJP)

Lohnarbeit ohne jede Form der sozialen Absicherung und rechtlichen
Regulierung, verheerende Arbeitsbedingungen und Überausbeutung bis hin zu
Fällen von Lohnbetrug und Übergriffen seitens der Vorgesetzten: Das, was wie
eine Beschreibung von Zuständen in Fabriken zu Beginn der Industrialisierung
klingt, ist auch innerhalb der kapitalistischen Zentren für viele Menschen
bis heute Realität. Migrant*innen, denen aufgrund ihres Aufenthaltsstatus
der Zugang zu den formellen Sektoren des Arbeitsmarkts versperrt ist und die
sich deshalb in seinen informellen Sektoren verdingen müssen, scheinen sich
in einer Grauzone aus völliger Willkür und Rechtlosigkeit zu bewegen. Formen
des Widerstands und der Gegenwehr sind zwar alltäglich, werden jedoch durch
ihre Positionierung in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, ebenso wie
durch ihren prekären Aufenthaltsstatus massiv erschwert. Und vielfach macht
es den Eindruck, als wären die „undokumentierten Arbeiter*innen“ in ihren
Arbeitskämpfen zwangsläufig auf sich gestellt und isoliert von
gewerkschaftlichen Strukturen der Interessenvertretung und -artikulation.

Dass dem nicht so sein – und dass auch das Arbeiten in der Informalität
nicht zwangsläufig Willkür und Rechtlosigkeit bedeuten – muss, zeigen neuere
Entwicklungen in Deutschland. Dort hat die Vereinigte
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in jüngster Zeit in Kooperation mit
zivilgesellschaftlichen Organisationen und Einrichtungen an mehreren
Standorten gewerkschaftliche Anlaufstelle für Menschen ohne gesicherten
Aufenthalt eingerichtet, um Beratung in sozial- und arbeitsrechtlichen
Belangen und Unterstützung bei der Durchsetzung von Rechten anzubieten.