PrekärCafe, Dienstag 5.4.: Mayday! Mayday! Aktivist*in von Euromayday Milano zu Gast

18 Uhr: PrekärCafé, Treffpunkt, Austausch

20 Uhr: Vortrag eines Aktivisten von EuroMayDay Milano über die Parade in Mailand und aktuelle Kampagnen, danach Diskussion
MAYDAY! MAYDAY! Am 1. Mai 2011 gibt es wieder eine MAYDAY!-Parade in Wien!
Das PrekärCafé lädt aus diesem Anlass einen Aktivisten von EuroMayDay Milano ein, der von der Entstehung der MayDay-Paraden und aktuellen Kampagnen berichten wird. Seit der ersten MayDay-Parade 2001 hat sie in Mailand – mit meist über 100.000 Beteiligten – die „traditionelle“ 1. Mai-Demonstration längst überholt.
„San Precario“, der kollektiv erschaffene Schutzheilige aller von Prekarisierung Betroffenen, scheint seither seine schützende Hand sehr erfolgreich über das EuroMayDay-Netzwerk und zahlreiche arbeitsrechtliche Kampagnen zu halten. Erst im Dezember 2010 gab es einen Aufruf zu Massenklagen gegen das neue Gesetz „Collegato Lavoro“, das die Zeitspanne für das Einbringen von arbeitsrechtlichen Klagen auf zwei Monate nach Vertragsende beschränkt (die kürzeste Verjährungsdauer für einen Gesetzesbruch in Italien).
Im Herbst 2011 soll zum ersten Mal ein Streik der Prekären ausgerufen werden. Mehr dazu und zu prekären Strategien, Aktionen und Visionen am Di, 5. April 2011 um 20Uhr im Prekär Café in der W23. Veranstaltung in englischer Sprache.
## LINKS:
## AUSSERDEM:
jeden Donnerstag, 18:30 Uhr Orgatreffen für die MAYDAY!-Parade WIEN 2011
## Noch mehr LINKS:
http://mayday.prekaer.at Archiv MayDay Vienna
http://euromayday.org Euro??Mondo!!-MayDay Netzwerk
https://lists.liab.at/listinfo/mayday MayDay-Mailingliste Wien

„Was unsren Vätern der Jud…“

Mittwoch, 30. März 2011 um 20:00 uhr

Nationalfreiheitliche Identitätspolitik zwischen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus

 

Deutschnationalismus und völkische Gemeinschaftsideologie waren seit jeher nicht ohne Antisemitismus zu haben. Bis 1945 wurde er offen propagiert, danach jedoch weitgehend auf die politische Hinterbühne verbannt. Zudem machen es die identitätspolitischen Schwenks der FPÖ heute schwer, die Kontinuität im Ausschluss aus der zuerst christlichen, dann deutschen, österreichischen und schließlich wieder christlichen (und immer bedrohten) Gemeinschaft zu erkennen. Anhand aktueller Beispiele antisemitischer Agitation aus den Reihen der seit 2005 auch in programmatischer Hinsicht wieder deutschvölkischen FPÖ soll die These von der Unmöglichkeit einer Volksgemeinschaftsideologie, die frei von Antisemitismus wäre, illustriert werden. Dass sich seit 2005 auch Muslime im Zentrum freiheitlicher Feindbildproduktion finden, stellt dazu keinen Widerspruch dar. Der antimuslimische Rassismus folgt den ausgetretenen Pfaden des Antisemitismus – ohne ihn abzulösen oder mit ihm identisch zu werden, wie das heute oft in demagogischer Absicht behauptet wird.
Vortrag mit anschließender Diskussion. Veranstaltet gemeinsam mit der Rosa Antifa Wien.

Gelebter Internationalismus. Österreichs Linke und der algerische Widerstand

Filmvorführung und Buchpräsentation mit Fritz Keller am 1. April um 19.00 Uhr

Von 1954 bis 1962 tobte in Algerien ein Befreiungskampf. Als Teil eines internationalen Netzwerkes unterstützten in Österreich linke SozialistInnen, KommunistInnen und TrotzkistInnen den Aufstand des Front de Libération Nationale (FLN) gegen das französische Kolonialregime, an dessen Spitze zunächst der „Sozialdemokrat“ Guy Mollet, später Charles de Gaulle stand.

Bei diesem ersten Versuch einer Kooperation zwischen europäischen Linken und einer islamischen Bewegung konnte die Solidaritätsbewegung hierzulande mit der Unterstützung des Außenministers Bruno Kreisky und seines Mitarbeiters Rudolf Kirchschläger sowie die Kooperation von Innenministerium/ Staatspolizei rechnen.

Ungewöhnlich waren auch die von den Algerien-Sympathisanten um den VSStÖ-Obmann Karl „Charly“ Blecha eingesetzten Mittel: Rückführung von österreichischen, deutschen und ungarischen desertierten Legionären in ihre Heimatländer, Transportdienste bis hin zu Waffenschmuggel für den FLN, medizinische Betreuung für verwundete Mudschahidins in Wiener Spitälern …

Am 1. April um 19:00 Uhr wird der Historiker Fritz Keller weitere Einblicke in die Geschichte dieses vergessenen „Gelebten Internationalismus“ geben. Zur Illustration wird der Film von Philip Brooks/ Alan Hayling: Ein Tag, den es nie gab – Die massakrierten Algerier des 17.10.1961 gezeigt (damals wurden nach einer friedlichen Demonstration 10.000 AlgerierInnen verhaftet und bis zu 200 von der Polizei ermordet).

Stellungnahme des Bibliothekskollektivs zur Buchpräsentation aus dem Promedia Verlag:

Es wurde Kritik daran geübt, dass die Bibliothek von unten ein Buch aus dem Promedia Verlag präsentiert. Aus diesem Grund möchten wir uns kurz dazu äußern:

Das Bibliothekskollektiv ist sich der Problematik bewusst, ein Buch aus dem Verlag zu präsentieren, da wir die Vorwürfe, der Verlag würde antisemitische Bücher verlegen, teilen.
Wir werden weiterhin keine Bücher aus dem Verlag ankaufen und bei Schenkungen weiterhin darauf achten, ob die jeweilige Publikation unserer Meinung nach überhaupt in den Bestand der Bibliothek aufgenommen werden soll.

Zur Buchpräsentation: Der Autor ist an uns herangetreten mit dem Vorschlag, das Buch in der Bibliothek von unten vorzustellen. Wir haben uns entschlossen, das Buch zu präsentieren, obwohl es im Promedia Verlag erschienen ist, da wir das Thema sehr spannend finden und der Autor unseres Wissens nach nichts mit der Ideologie der Verantwortlichen des Verlags gemein hat.

Wir bitten deswegen Fans des Verlags zu Hause zu bleiben!!!!

das Kollektiv
der Bibliothek von unten