Ausschluss AFA – Stellungnahme der W23

Die autonomen antifa [w] wurde aus der W23 ausgeschlossen.
Hier die Stellungnahme der autonomen antifa [w]: https://autonome-antifa.net/index.php/2017/02/01/stellungnahme-der-autonomen-antifa-w-zum-ausschluss-aus-dem-raumkollektiv-w23/ sowie jene der Bibliothek von unten: https://www.facebook.com/Bibliothekvonunten

Gemeinsame Stellungnahme der W23
Es gab ein Veto der Bibliothek von Unten und des Archivs der Sozialen Bewegungen gegen die Beteiligung der AFA in der Struktur der W23, das die anderen Gruppen mitgetragen haben. Der Rauswurf war aber nicht der Wunsch aller Gruppen und viele sind auch nicht glücklich damit, wie die Dinge abgelaufen sind. Es gab tatsächlich einen allseits wenig solidarischen Umgang miteinander — keinen Umgang, wie wir ihn uns eigentlich wünschen und zum Ziel setzen.

Dennoch können alle Gruppen der W23 sich auf Dinge einigen, die wir im Folgenden festhalten wollen:
Das Private ist eine höchstpolitische Angelegenheit. Politische Beziehungen sind Beziehung zu Menschen und damit immer auch privat. Und umgekehrt, wie wir miteinander umgehen, ist politisch. Raumpolitik ist für uns tatsächlich ein bisschen „befreite Gesellschaft vorweg nehmen“. Dazu gehört für uns nicht die Vorstellung einer konfliktbefreiten „Wohlfühl-Oase“ – wohl aber, Konflikte, ihre Verhandlung und den persönlichen Umgang miteinander eben auch als politische Fragen und Auseinandersetzungen aufzufassen. Das fehlende Verständnis für unsere Raumpolitik („Linke (Anti)-Politik als Hobby“), das in der Stellungnahme zum Ausdruck gebracht wird, zeigt genau, warum sich eine Zusammenarbeit äußerst schwierig gestaltete. Dass es bei solchen Auseinandersetzungen nicht einfach darum geht, etwas durchzusetzen sondern diese manchmal hintangestellt werden müssen, halten wir nicht für antipolitisch. In der Stellungnahme der AFA wird unsere langjährige kontinuierliche Arbeit als „Friedhofsruhe“ bezeichnet und da zeigt sich auch der Unterschied in der Setzung politischer Prioritäten.
Wir möchten festhalten, dass niemand von den Gruppen in der w23 den Rauswurf der AFA wegen der Angriffe wollte oder für eine Lösung des Problems hält. Reproduktionsarbeit für einen selbstorganisierten Raum braucht Zeit, Energie und Nerven. Sie braucht noch mehr davon, wenn der Raum Angriffen ausgesetzt ist. Zum solidarischen Umgang miteinander gehört auch Bewusstsein für diese Reproduktionsarbeit, inklusive einer Sensibilität wann die Zeit ist, sich um „das bessere Argument“ zu streiten. Wer da nur „Befindlichkeiten“ sieht und keine politische Kritik, ist ziemlich weit weg von „(kritisch-)solidarischem Umgang“.

Mi., 22.2.17; 19:00 Uhr: Österreichische Afrika-Bilder 1957-65

Als eines der wichtigsten weltpolitischen Ereignisse ist die Dekolonisation auch an Österreich nicht vorbei gegangen: Ende der 50er Jahre brachen Selbstbezogenheit und Sehnsucht nach Überschaubarkeit langsam auf und man spricht von einer damaligen österreichischen „Entdeckung“ Afrikas: Wie sich diese im frühen Fernsehen manifestierte, was stabil blieb und was sich veränderte, davon erzählt Paula Pfoser in ihrer Buchpräsentation – anhand von TV-Ausschnitten aus dem historischen Archiv des ORF.
Paula Pfoser: Bilder der Dekolonisation. Afrika-Repräsentationen im frühen österreichischen TV. Zaglossus, Wien 2016
Leider ist die W23 alles andere als barrierefrei – mehr Info hier.

Fr., 17.2.2017 um 20 Uhr: SPIEGELGRUND (Dokumentation)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ZUR GESCHICHTE DER NS-MEDIZIN zeigen wir die Dokumentation Spiegelgrund. Dort erzählen Menschen, die während des Nationalsozialismus vom Erziehungs- und Euthanasieprogramm an der Wiener Jugendfürsorgeanstalt und Kinderfachabteilung „Am Spiegelgrund“ als Opfer und Angehörige betroffen waren, von ihren traumatischen Erlebnissen, die ihr Leben bis heute bestimmen. Spiegelgrundzeigt einen ungeschminckten Blick auf den Umgang des offiziellen Österreichs mit seiner Geschichte. Spiegelgrund (A, 1999, 71 min): Regie Angelika Schuster und Tristan Schindelgruber Eintritt wie immer gratis. Spenden an die Filmemacher*innen sind aber willkommen!