Dienstag, 2. Dezember 2014: Precarity Office Vienna XI

Der proklamierten „Bewegungsfreiheit“ von EU-Bürger*innen innerhalb der EU steht eine immer stärkere und restriktivere Abschottung nach außen gegenüber. Die Grenzen werden nicht zuletzt im Hinblick auf die „Bedürfnisse“ des Arbeitsmarktes reguliert. Die restriktiven Methoden, um „unerwünschte Einwanderung“ zu verhindern, wurden in den letzten Jahren immer brutaler. Insbesondere an den europäischen Außengrenzen hat die Migrationspolitik mittlerweile ein Level von Gewalt erreicht, das für einige Migrationsforscher*innen und -aktivist*innen mit einem „Krieg gegen Migrant*innen“ vergleichbar ist. Im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe „Mobilität und Migration“ stehen die Außengrenzen der Europäischen Union im Zentrum, wobei insbesondere die Grenzregime Spaniens, Griechenlands und Italiens in den Blick genommen werden. In Verbindung gesetzt werden die Grenzpraktiken an den Außengrenzen mit Österreichs „interner Grenze“: Die Kriminalisierung erfolgt hier verstärkt durch die Dublin 2-Bestimmungen oder auch durch den Paragraf 114 des Fremdenpolizeigesetzes gegen „Schlepperei“. Innerhalb der letzten Jahre hat aber auch der Widerstand gegen das brutale Grenzregime Europas zugenommen und unterschiedliche neue Praktiken entwickelt wie u.a. Refugee-Proteste und Kirchenbesetzungen. Im zweiten Teil des Abends werden Aktivist*innen von WatchTheMed – eine Organisation, die Fälle von Bootsunglücken im Mittelmeer, bei denen Flüchtlinge nicht oder nicht rechtzeitig gerettet werden, dokumentiert – das neue „Alarm Phone“-Projekt vorstellen: eine Notfallnummer für in Seenot geratene Flüchtlinge.
Kommt und diskutiert mit uns: Prekarität kennt keine Grenzen – Bewegungsfreiheit für alle!! Diese Veranstaltung ist der zweite Teil einer dreiteiligen Diskussions- und Selbstuntersuchungsreihe zum Thema Migration (Teil III: Migration und Utopien). Precarity Office Vienna XI. „If the doors shut behind you, you are a migrant“. Teil II: Precarity has no borders! Eine Kooperationsveranstaltung von PrekärCafé und Precarity Office. 18h-20h Bar und Precarity Office: Planen & Beraten, Essen & Plaudern. Ab 20h Veranstaltung: „If the doors shut behind you …“ Die Initiative für das Precarity Office geht von verschiedenen Leuten aus, von denen manche im PrekärCafé, in Juventud Sin Futuro/Marea Granate Vienna und Solidarity4All organisiert sind. For [ENG] and [ES] versions and further information see: 

http://precarityoffice.wordpress.com/ 
http://cafe.prekaer.at/  
http://www.jsfviena.net/de/juventud-sin-futuro-viena/ 
http://solidarity4allvienna.wordpress.com/ 
Mehr Infos zu WatchTheMed: http://watchthemed.net/

Fr., 21.11.2014: Emma Adler. Die berühmten Frauen der Französischen Revolution

Buchpräsentation mit der Hg.in Eva Geber am 21.11.2014 um 20 Uhr Emma Adlers Opus Magnum »Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789 – 1795« erschien 1906 und stellt eine Pionierarbeit der Frauengeschichtsschreibung dar. Vorurteilsfrei widmet Emma Adler sich den Frauen jeglicher revolutionärer Richtung, weshalb sich Charlotte Corday, die Marat erstach, ebenso darin findet, wie Olympe de Gouges mit ihrer Deklaration der Rechte der Frauen. »Die Gleichheit vor dem Schafott war die einzige, die die Revolution für die Frauen wirklich festgestellt hat«, stellt Adler nüchtern fest. Ihr Mann, Viktor Adler, der Begründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs, kritisierte das Buch hart: »… allen Respekt vor der Arbeit – aber, so viel ich sehe, ist es erzreaktionär«. Er überlegt ironisch, sich öffentlich von ihr zu distanzieren, »sonst bringen sie mich noch auf die Guillotine, gegen die du eine gänzlich unbegründete Abneigung hast«. Diese Kostbarkeit einer Würdigung von zehn Frauen, die in der Geburtsstunde der Zivilgesellschaft bereit waren, ihr Leben für die revolutionären Ideale aufs Spiel zu setzen, liegt nun nach über 100 Jahren wieder vor. Eva Geber hat es durchgesehen und ein Nachwort über Leben und Werk Emma Adlers hinzugefügt. (Text: Mandelbaum Verl.)

read – resist – rebel – revolt www.bibliothek-vonunten.org

Mi. 26.11.; 20:00: que[e]r open

Weil es das letzte Mal so gut ankam, machen wir es gleich wieder: einen Abend ohne Programm im que[e]r. So bleibt mehr Zeit zum plaudern und feiern, Leute kennen zu lernen oder aber alte Bekannte wieder zutreffen. Es wird reichlich zu trinken und essen geben. Und auch Spiele sollen nicht fehlen – mit dabei: die Klassikerinnen Malefiz und contact!
Kommt vorbei, seid dabei!

Infos zu Barrieren beim Zugang zur W23