Mittwoch, 21. Mai; 20:00: „Kein Wunder“ – Die Türkei ein Jahr nach Gezi-Proteste und nach den Wahlen

Teil 4 der »Recht-auf-Stadt«-Reihe im Rahmen von das que[e]r

Was vor einem Jahr mit der Besetzung eines Parks begann, entwickelte sich in der Folge zu einer breiten Protestbewegung. Der Gezi-Aufstand konnte binnen weniger Tage Hunderttausende auf die Straße bringen, neue Mobilisierungsstrategien einführen, eine kreative Sprache entwickeln und neue Organisierungsformen ausprobieren. Nach einem Jahr sind religiöser Konservatismus, neoliberaler Autoritarismus, Korruption, Medienzensur und Repression Begriffe, die vermehrt für die Einschätzung des politischen Systems in der Türkei zum Einsatz kommen. Bei den Regionalwahlen, die mit einem Rechtsruck einhergingen, wurde Erdoğan in diesem Frühjahr symbolisch im Amt bestätigt. Was bleibt von Gezi? Wohin steuert die Türkei unter der AKP-Regierung?

Eine Infoveranstaltung mit Ilker Ataç.

In Dezember 2013 erschien von Ilker Ataç das Buch mit dem Titel „Ökonomische und politische Krisen in der Türkei. Die Neuformierung des peripheren Neoliberalismus“ beim Westfälischen Dampfboot.

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Mittwoch, 14. Mai; 20:00: Kritisch Weiß?

Schwarze Frauen und Women of Color, jüdische und migrantische Aktivistinnen fordern seit Jahrzehnten eine selbstreflexive und selbstkritische Politik von privilegierten weißen Feministinnen. Mittlerweile wird auch in antirassistischen Kontexten heftig diskutiert, welche Rollen rassistisch Privilegierte in antirassistischen Kämpfen spielen können. „Critical Whiteness“ ist dabei ein wichtiger, aber alles andere als unumstrittener Ansatz. Welche Privilegien sind mit Weißsein verbunden – und wie kann damit sinnvoll umgegangen werden? Wo liegen die Grenzen und Gefahren dieser Perspektive und welche (unbeabsichtigten) Effekte kann der Fokus auf Weißsein mit sich bringen?

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Mttwoch, 30. April; 20:00: Literatur von Rückkehrer_innen nach 1945

Eugen Kogon schrieb im Vorwort von „SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager“, dass er, bevor das Buch in den 1970er Jahre neu aufgelegt wurde, gefragt wurde, ob er das „Thema nun für ‚archiviert‘, Historikern noch zugänglich, sonst abgetan“ halten würde.
Mit ähnlichen Fragen sah sich Jean Améry konfrontiert, dem geraten wurde, den Namen Auschwitz in den Titeln seiner Publikationen zu meiden. An diesem Abend werden Texte von Menschen gelesen, die als Verfolgte des Nationalsozialismus nach Österreich und Wien zurückgekehrt sind. Welche Erfahrungen von Verfolgung, Vertreibung und Rückkehr werden in ihrer Literatur angesprochen? Wir werden sowohl biographische als auch literarische Texte lesen, um diesen Fragen nachzugehen.
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