wien prekär — Streifzüge durch Prekarisierung und Organisierung

wien prekär ist eine vom Prekär Café zusammen gestellte exemplarische Sammlung von Erzählungen zu Prekarisierung und Organisierung. Im Zentrum steht das bedingungslose Grundeinkommen als konkrete Utopie. 

*** Audioarchiv**
Um keine Einzelgeschichten wieder zu geben, sondern kollektivere Erfahrungen zu schaffen, wurden die Geschichten von anderen Menschen nachgesprochen und zu Audio-Installationen weiter verarbeitet. Das Projekt wurde im Rahmen der wienwoche die vom 21.09-07.10.12 stattfindet durchgeführt. In diesem Zeitraum und teilweise darüber hinaus können die Gespräche auf folgende Weise angehört werden:


Permanent auf http://wien.prekaer.at

28.09.12: 11h-21h, 29.09.12: 11h-18h30 Als multimediale Installation bei der Messe für Arbeit und Arbeitslosigkeit:, Bildungszentrum der AK, Theresianumgasse 14-16, 1040 Wien


21.09-7.10.12 Mo-Sa 10-18 Uhr Als Audio-Installation vor der IG Bildende Kunst 


2.10., ab 18:00 in der w23, Wipplingerstraße 23 (die Stiegen halb hinunter) bei der PrekärCafe Veranstaltung

***Streifzüge**
Ausgangspunkt der Erzählungen waren immer spezifische Orte, die für Unsicherheitsfaktoren und/oder Widerstand in den Leben der Erzählenden stehen. In Streifzügen durch Prekarisierung und Organisierung wollen wir diese Orte erfahrbar machen und zu Selbstuntersuchungen anregen: Das PrekärCafé lädt dazu ein, die eigenen Lebens- und Arbeitsrealitäten mit den Erzählungen zu vergleichen, sich mit anderen auszutauschen und sich zu organisieren!


Termine der Streifzüge (jeweils zwei Stunden):


*Rundgang 1: 30.09.12: Treffpunkt: 13:45, Wiesberggasse/Park, 1160 Wien (Nähe U-Bahnstation Ottakring U3), Ende 16:00 Nähe U-Bahnstation Josefstädter Straße, 1080


*Rundgang 2: 02.10.12: Treffpunkt: 17:45, Höchstädtplatz, 1200, Ende 20:00 und anschließende PrekärCafé Veranstaltung in der w23, 1010


*Rundgang 3: 06.10.12: Treffpunkt: 16h15, Museumsplatz vor dem Haupteingang zum mq, 1010, Ende 18:30 im Einsiedlerpark, 1050

Alle Streifzüge mit den dazu gehörigen Geschichten werden live auf Radio Orange übertragen. Bitte Handys oder MP3-Player mit Radiofunktion und Kopfhörer mitnehmen!

***PrekÄrCafe@w23**
Am Dienstag, 2. 10. hat das PrekärCafe in der Wipplingerstrasse 23 parallel zum Streifzug wie gewohnt ab 18 Uhr geöffnet und zeigt das Audioarchiv mit den Erzählungen. Der Streifzug endet dann um etwa 20 Uhr dort. 

http://wien.prekaer.at
http://wienwoche.org/
http://wienwoche.org/de/programm/#/72/messe_f%C3%BCr_arbeit_und_arbeitslosigkeit
http://www.igbildendekunst.at/

Diskussion: Vom „Ich“ zum „Wir“ oder „Let´s Organize!“ muss Praxis werden

Arbeitskampf und Selbstorganisierung
der Abfallberater*innen
der Stadt Wien


    Di, 4. September 2012, 20 Uhr
    [W23] Wipplingerstr. 23, 1010 Wien

Wien sei eine der saubersten und – wie gleich mitverpackt wird – sichersten Städte der Welt, heißt es in den Hochglanzbroschüren der Stadt Wien häufig. Der Umweltschutz gilt als eines der Aushängeschilder der SPÖ in Wien und besonders von Umweltstadträtin Ulli Sima. Doch jahrzehntelang hat die Stadt Wien ihre Abfallberater_innen mit Werkverträgen als Scheinselbständige beschäftigt, obwohl viele Tätigkeiten und Arbeitsbedingungen klar dem Profil einer Anstellung entsprechen. Diesen Zustand wollten und konnten die Abfallberater_innen nicht länger akzeptieren. Vor einigen Monaten haben sie daher begonnen, sich zu organisieren und ihr Recht auf faire und rechtskonforme Arbeitsverhältnisse einzufordern. Nachdem sie betriebsintern auf taube Ohren gestoßen sind, wird der Arbeitskampf seit dem Frühsommer auch öffentlich ausgetragen. Dieser Schritt hat unmittelbar zu Sanktionen durch die MA 48, d.h. zum Jobverlust für knapp 30 Abfallberater_innen geführt. Doch damit gibt sich die Initiative Abfallberatung noch lange nicht geschlagen.

Auf der einen Seite stehen Aktionen, mediale Aufmerksamkeit und solidarische Unterstützung, um Druck auf die Entscheidungsträger_innen aufzubauen. Auf der anderen Seite Umweltstadträtin Ulli Sima auf Tauchstation und eine Arbeitgeber_innenseite, die Verhandlungen mit der Initiative grundsätzlich ablehnt. Auch auf dem Rechtsweg setzen die Abfallberater_innen die Daumenschrauben an: Sie sind geschlossen ihrer Gewerkschaft (GdG-KMSfB) beigetreten und werden mit der Finanzierung eines Rechtsanwalts unterstützt.

Das PrekärCafé hat die Initiative Abfallberatung eingeladen, über ihren Arbeitskampf zu berichten. Ebenfalls zu Gast ist Christine Rudolf von der Konsequenten Interessenvertretung / Unabhängige GewerkschafterInnen (KIV/UG – www.kiv.at), die bereits so manche Erfahrung mit Arbeitskämpfen bei der Stadt Wien gesammelt hat. Zu Arbeitskämpfen gibt es viel zu sagen und zu diskutieren. Für den Abend im PrekärCafé wollen wir den Fokus jedoch auf den erfolgreichen, aber auch nicht einfachen Prozess der Selbstorganisierung legen und im Anschluss daran über Möglichkeiten der solidarischen Unterstützung sprechen.

Wie (und warum) funktioniert es, dass sich die Abfallberater_innen nun schon seit Monaten organisieren, um sich gemeinsam gegen diese prekären Arbeitsverhältnisse zur Wehr setzen? Was sind die bisherigen Erfolgserlebnisse? Mit welchen Schwierigkeiten und Herausforderungen war die Initiative bislang konfrontiert? Was haben sie daraus gelernt? Und welches Wissen können wir davon mitnehmen, um uns ebenfalls (gegen unsere prekären Arbeitsverhältnisse) zu organisieren?


http://www.prekaer.at

// Initiative Abfallberatung
http://abfallberatung.prekaer.at – share it!
http://www.facebook.com/AbfallberatungWien – like it!
Petition
http://tiny.cc/aq60hw – sign it! 

// Konsequente Interessenvertretung / Unabhängige GewerkschafterInnen (KIV/UG)
http://www.kiv.at

// PrekärCafé AVISO
// Dienstag, 6. November 2012, 20 Uhr: Filmscreening und Diskussion „Öffnungszeiten“, D 2011, R: Birgit Riegler, Felix Remter, Nina Reiprich, Michael Sommerauer, Savas Tetik. Ein halbes Jahr lang haben vier Student*innen der LMU München ausgehend von ihrem Engagement in der Initiative für Zivilcourage versucht dem Alltag von bulgarischen Wanderarbeiter*innen näher zu kommen und filmisch zu dokumentieren. Anschließend Diskussion mit den Filmemacher*innen aus München. Die Filmpräsentation findet im Rahmen des PrekärCafé-Schwerpunktes zu undokumentierter Arbeit statt. Näheres zum Film: http://inizivi.antira.info/2011/09/08/film-mit-und-uber-bulgarische-arbeiterinnen
// PrekärCafé EMPFIEHLT
1. und  2. September 2012 – Initiative Abfallberatung mit Infostand beim Volksstimmefest: Samstag 14 bis 19 Uhr, Sonntag 10 bis 19 Uhr