Burschentag kann uns mal –

Eysn zu Altmetall 

|: Mittwoch, 8. Juni 2011, 20uhr

Anlässlich des 50. Stiftungsfests der c.P! Eysn findet der Burschentag des Österreichischen Pennäler Rings (ÖPR) heuer in Steyr statt. Die c.P! Eysn ist einer der der zahlreichen Männerbünde in Österreich, welche unter dem Leitspruch „Ehre, Freiheit, Vaterland“ mit Käppchen, Schärpe und Säbel um neue Bundesbrüder werben. Burschenschaften sind Schwurgemeinschaften von Männern, die durch feste Rituale und Regeln geprägt sind. Zentrales Merkmal ist der Ausschluss von Frauen und allen, die nicht dem „heroischen und ehrenhaften“ Männlichkeitsbild entsprechen – wie z.B. Juden und Homosexuelle.

Infoveranstaltung zu den Protesten gegen den Burschentag in Steyr.

Volksgemeinschaft, Täterschaft und Antisemitismus

Beiträge zur psychoanalytischen Sozialpsychologie des Nationalsozialismus und seiner Nachwirkungen

Buchpräsentation am 17. Juni 2011 um 20.00 Uhr
mit den Herausgebern Markus Brunner, Jan Lohl, Rolf Pohl und Sebastian Winter

Was machte die Idee der Volksgemeinschaft und den Antisemitismus für die Menschen im Nationalsozialismus so attraktiv? Wie wurden sie zu Tätern und Täterinnen? Wie wirken sich NS-Gefühlserbschaften noch in den nachfolgenden Generationen aus? Der Nationalsozialismus und seine gesellschaftlichen Nachwirkungen sind ohne eine sozialpsychologische Perspektive nicht zu verstehen. Dies erfordert die Berücksichtigung der subjektiven Dimension der Nachkriegsgesellschaft sowie der Brüche und Kontinuitäten nach 1945.

Der Band versammelt Aufsätze, die sich aus einer psychoanalytisch-sozialpsychologischen und geschlechtertheoretischen Perspektive sowohl mit den psychodynamischen Mechanismen der nationalsozialistischen Weltanschauung und Gewalt als auch mit den Versuchen ihrer psychischen Verarbeitung in der Nachkriegszeit auseinandersetzen.

Markus Brunner, Jan Lohl, Rolf Pohl und Sebastian Winter sind Koordinatoren der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie an der Leibniz Universität Hannover. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Integration der Psychoanalyse als kritische Subjekttheorie in die Analyse von Politik, Geschichte und Gesellschaft.

Eine Veranstaltung der Bibliothek von unten und der rosa antifa wien (raw).

Zeit: Freitag, 17. Juni 2011 um 20.00 Uhr

Ort: Bibliothek von unten, 1010 Wien, Wipplingerstr. 23 (auf halber Treppe zum Tiefen Graben)

Relax, it´s ( not) only a ghost

Zur unmöglichen Möglichkeit queerer Kollektivität
|: Mittwoch 27. April 2011 um 20uhr

How might we create a collectivity that we would want to belong to? lautet die Frage, die zugleich der Titel eines aktuellen Essays von Gay and Lesbian Studies-Pionier Barry Adam ist. Tatsächlich kann die große Frage nach der un/möglichen Lebbarkeit queerer Kollektivität auch dort, wo sie nicht explizit wird, als das omnipräsente Unbewusste von theoretischen Auseinandersetzungen und politischen Kämpfen rekonstruiert werden, die sich um das Problem der Sexualität drehen. Was ist und wäre queere Kollektivität? Lässt sich eine Gemeinschaft derer konstituieren, die sich über kein Kriterium der Zugehörigkeit abschließend verständigen wollen? Kann es ein Kriterium geschlechtlicher, sexueller Identität überhaupt geben, wenn queer sich doch nicht nur gegen die(se) Identifizierung, sondern auch gegen die Dispositive von Geschlecht und Sexualität selbst wendet? Wie beurteilen wir die emanzipatorischen Kämpfe der letzten Jahrzehnte und wo in ihnen stehen wir? Sind die unbewohnbaren Orte, die dennoch dicht besiedelt sind, bewohnbar geworden oder wurde es wohnlich immer nur dort, wo sie eigentlich verlassen wurden? Welche Stadt/Land/Erde-Architekturen bräuchte queer um aus allen Nischen hinaus in Offene zu kommen? Wie sähe eine Welt aus, in der queer den Modus einer universellen Gemeinschaftlichkeit bezeichnete?

Vortrag und Diskussion mit Mike Laufenberg und Bini Adamczak