Mi. 20. Mai; 20:00: „Miners Shot Down“

SA 2013, 85 Min., engl. OmU

Im August 2012 starteten Minenarbeiter_innen in einer der größten Platin-Minen Südafrikas einen „wilden Streik“ für Löhne und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Sechs Tage später verwendete die Polizei scharfe Munition um den Streik zu beenden. 34 Minenarbeiter wurden dabei erschossen. Mehr als 80 Menschen wurden, z.T. schwer verwundet, mehr als 200 der Arbeiter eingesperrt und des Mordes angeklagt. Der Film von Rehad Desai, Gründungsmitglied der Marikana Support/Justice Campaign, korrigiert diese Sicht indem er TV- und Polizei-Footage analysiert und die Ereignisse aus der Perspektive der Minenarbeiter erzählt.

Anschließend Diskussion in Anwesenheit eines Filmmachers

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Mi., 13. Mai; 20:00: white charity

Schwarzsein & Weißsein auf Spendenplakaten

Werbeplakate von entwicklungspolitischen Organisationen prägen das Bild auf Straßen, Plätzen, in Bahnhöfen und U-Bahnen in Deutschland. Sie haben einen großen Einfluss darauf wie in Deutschland Schwarze und weiße Identitäten konstruiert werden. Der Dokumentarfilm analysiert die Spendenplakate aus einer rassismuskritischen, postkolonialen Perspektive. ‘white charity’ stellt unterschiedliche Perspektiven vor: Ausgehend von den Spendenplakaten diskutieren Vertreter_innen von Hilfsorganisationen mit Wissenschaftler_innen über Entwicklungszusammenarbeit, koloniale Fantasien, Rassismus und Machtstrukturen. ‘white charity’ ist eine exemplarische Auseinandersetzung mit Rassismus in Bildern, die weit über den entwicklungspolitischen Horizont von Bedeutung ist und unterstützt einen schärferen Analyseblick auf Bilder in kommerzieller Werbung, Print und TV.

www.whitecharity.de

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Mi., 6. Mai; 20:00: Shutting out the sun

Hikikomori und Anime

„Hikikomori“ werden in Japan Menschen genannt, die sich komplett aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen. Jedoch geht es hier nicht um ein hippieeskes Ausstiegsszenario am Strand, sondern um eine Form des Rückzugs, wo der/die betroffene jeglichen Kontakt mit anderen Menschen meidet bzw. ihn aufs Internet verlegt. Das Dasein als Hikikomori ist auch oft verbunden mit schweren psychischen Problemen.

In den letzten Jahren beschäftigt sich die Anime-Industrie zunehmend mit diesem gesellschaftlichen Phänomen. Animes über Hikikomori sind ein eigenes kleines Sub-Genre geworden und die Darstellungen reichen von autobiographischen Stories hin zu satirischer Überzeichnung und Parodie. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch die Tatsache, dass Anime/Manga innerhalb Japans das Medium sind, welches die Auseinandersetzung mit dem Thema auf die Spitze treibt, oftmals wird Anime/Manga sogar als DAS Hikikomori-Medium schlechthin bezeichnet – schließlich scheinen die Grenzen des Hikikomori zum Konzept des „Otaku“ fließend zu sein.

Mittels Vortrag und Filmbeispielen wird der Art und Weise, wie Hikikomori im Anime dargestellt wird, auf den Grund gegangen. Weiters wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Hikikomori-Konzept des totalen gesellschaftlichen Rückzugs (mit einhergehender Lohnarbeitsverweigerung) als eine Art und Weise der Opposition gegenüber Leistungsdruck und Arbeitsfetisch zu verstehen ist.

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