Bandsalat – Movienight mal anders

Sie sind längst vergessen und obsolet. Die letzten Stücke verstauben im Regal. Abspielgeräte gibts kaum mehr und so laufen wir Gefahr manche Schätzchen an linker Geschichte zu verlieren. Wie war das mit den No Border Camps? Battle in Seattle? Nachrichten Aufnahmen aus dem Jahre Schnee? Diese Sachen findet eins nur selten. Schade eigentlich. Deswegen hat die Bibliothek von unten begonnen alte VHS Kassetten aus dem Bestand zu digitalisieren. Wir gucken uns an diesem Abend querbeet durch die Ausbeute. Lasst euch überraschen!

Kurze Vorstellung des Projektes “Bandsalat” und ein etwas anderer Filmabend

Das VHS Digitalisierungsprojekt “Bandsalat” ist eine Kooperation von Archiv der sozialen Bewegungen / Wien und der Bibliothek von unten. Wir werden das Setup zu den Archiv und Bibliotheks Öffnungszeiten zum D.I.Y. digitalisieren zur Verfügung stellen. Die (Echt)zeit zum digitalisieren müsst ihr euch dann selbst nehmen 😉

Freitag 17.1.2020
Filmabend Beginn um 19:00
Davor gibt es offenes Bibliothek von unten Treffen – 17:00 – 18:30

w23, Wipplingerstrasse 23, 1010 Wien

Extrem Unbrauchbar. Über Gleichsetzungen von Links und Rechts

Buchvorstellung: Extrem Unbrauchbar

Die Fakultätsvertretung für Geisteswissenschaften der Universität Wien lädt in Kooperation mit der Rosa Antifa Wien herzlich ein zur Buchvorstellung: Extrem Unbrauchbar, mit den Autor_innen Charlotte Busch & Tom Uhlig

Nach den Protesten gegen den G20- Gipfel in Hamburg gab der damalige deutsche Außenminister Sigmar Gabriel bekannt: „Alle angeblichen politischen Motive für diese Orgie an Brutalität sind verlogen und sollen nur das Deckmäntelchen dafür sein, worum es den Tätern aus allen Teilen Europas ging: um Gewalt an sich. […] Die Täter unterscheiden sich überhaupt nicht von Neonazis und deren Brandanschlägen. Mit angeblich ‚linken Motiven‘ hat das alles nichts zu tun.“

Gabriel verschweigt hier einerseits natürlich die Eskalationsstrategie der Polizei, die für eben jene Aufnahmen gesorgt hat, derer man sich im Nachhinein so empört, andererseits ist der Vergleich auffällig: Unterscheiden sich die ‚Täter‘ durch überhaupt nichts von Neonazis? Einige angezündete Autos oder Papierkörbe werden hier mit angezündeten Geflüchtetenunterkünften, der Mordserie des NSU und der gewaltsamen Verfolgung von allen, die in den Augen der Nazis als nicht-deutsch gelten, auf eine Stufe gestellt.

Die Verwirrung Gabriels ist keine zufällige, sondern folgt dem Paradigma der Extremismustheorie, einem bis zur Unkenntlichkeit entstellenden Verständnis von Gesellschaft, nach dem die ‚gesunde‘ Mitte von ihren Rändern – Rechts- und Linksextremismus wie Islamismus – bedroht wird. Dieses Hufeisenmodell besagt, dass in der (vermeintlichen) Ablehnung der demokratischen Grundordnung sich die Extreme näher sind als sie es wahrhaben wollen, und ignoriert darüber den ständigen Schulterschluss konservativ-bürgerlicher mit völkisch Rechten Kräften. Die Extremismustheorie ist extrem Unbrauchbar, sie verschleiert mehr als sie erhält.

Mit der Buchvorstellung möchten wir einen Einblick in die Kritik der Extremismustheorie geben und insbesondere auf die Extremisierung von Geschlechter- und Sexualitätsentwürfen jenseits gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen eingehen. 

Das Buch „Extrem Unbrauchbar. Über Gleichsetzungen von Links und Rechts“ ist erschienen im Verbrecherverlag

Open Doors 18:00
Veranstaltungsbeginn 19:00 (bitte pünktlich!)

radical to the future – Zum Stand der Klimagerechtigkeitsbewegung

Klimagerechtigkeit und Ökologie sind wieder ins Zentrum der politischen und medialen Debatte gerückt. Auch die Erkenntnis, dass die Klimakrise etwas mit Kapitalismus und der Art wie produziert wird zu tun hat scheint sich langsam durchzusetzen. Gleichzeitig ging die Debatte enorm in die Breite und die Ansichten, wie denn nun diese Krise zu lösen sei gehen weit auseinander. Kommt es zu einer Vereinnahmung durch (grüne) Wirtschaft, die schon den nächsten Wachstumsmarkt wittert? Besteht die Bedrohung einer Unterwanderung oder Vereinnahmung durch die extreme Rechten unter dem Label des „Heimatschutzes“, wie das auch in den 80er Jahren versucht wurde? Wie umgehen mit Sexismus und Rassimus in der Bewegung und auf den Demos? Wir wollen gemeinsam mit Aktivist*innen aus der Bewegung diskutieren „wie offen“ diese ist bzw. wie breit sie sein soll.

Inputs und Diskussion mit Aktivist*innen

Veranstaltungsbeginn: 19 Uhr – göeffnet von 18:00-23:00 Uhr – Kein Eintritt. Kein Konsumzwang.