Soli-Filmscreening für die Hungerstreikenden in Fieberbrunn

Dokumentarfilm „Alpentage“ mit anschließendem Publikumsgespräch und
Soli-Cocktails

Seit 3. Juli befinden sich 17 geflüchtete Menschen im vollkommen
isolierten Abschiebelager Bürgelkopf in Fiberbrunn in Tirol im
Hungerstreik. Sie protestieren damit gegen die grausamen Bedingungen
unter denen sie von den österreichischen Behörden zu leben gezwungen
werden und fordern neben der Schließung des Abschiebelagers eine
Wideraufnahme ihrer Asylverfahren!

Die Wiederaufnahme der Asylverfahren und der Kampf gegen Abschiebungen
auf rechtlicher Ebene ist teuer. Es braucht Anwält*innen um die
negativen Bescheide individuell zu bekämpfen. Hierfür werden dringend
Spenden gebraucht. Sämtliche Einnahmen des Filmabends gehen an die
Hungerstreikenden um sie in ihrem Kampf finanziell zu unterstützen.

„Alpentage“ ist ein Dokumentarfilm, der die Beziehung zwischen der
kapitalistischen Landnahme und dem Leben in den Bergen thematisiert. Der
fragmentarische Film zeigt unterschiedliche Alltagswelten und Positionen
in Bezug auf Arbeit, Souveränität, Geschichte und aktuelle,
gesellschaftliche Entwicklungen und thematisiert unter anderem die
Situation im Abschiebelager Bürgelkopf/Fieberbrunn.

Für das anschließende Publikumsgespräch sind die Filmemacher*innen,
Aktivist*innen der Solidaritätsgruppen aus Innsbruck und weitere
Personen, die noch bekannt gegeben werden, zu Gast.

!! ALLE LAGER SCHLIESSEN – ALLE ABSCHIEBUNGEN STOPPEN !!

Solidary Film-Screening for the people on hunger strike in Fieberbrunn

Documentary “Alpentage” with following talk and soli-cocktails

Since the 3rd of June, 17 refugees, who are forced to live in the
completely isolated deportation camp Bürgelkopf/Fieberbrunn in Tyrol,
are on hungerstrike. In doing so, they protest against the gruesome
circumstances which they are forced to live in by the Austrian asylum
authorities and demand the immediate closure of the camp and the
reopening of their asylum cases!

The reopening of their asylum cases and the fight against deportations
on legal grounds is very expensive. Lawyers, who fight the negative
decisions of the asylum courts, have to be paid. For this purpose
donations are urgently needed. All the donations of the film screening
will be used to support their fight financially.

“Alpentage” is a documentary, which focuses on the relation between
capitalist land seizure and the life in the mountains. The film shows
different everyday realities and positions of protagonists regarding
work, sovereignty, history and present societal developments. Among
other stories, it also shows the situation in the detention camp
Bürgelkopf/Fieberbrunn.

For the talk afterwards, the film makers, as well as activists from
solidarity groups from Innsbruck and other people are invited.

!! CLOSE ALL CAMPS – STOP ALL DEPORTATIONS !!

5 Jahre prozess.report Geburtstagsparty

Prozess.report startete am 12. Juni 2014 um eine breitere Öffentlichkeit für den sogenannten Fluchthilfeprozess zu erreichen. Unser Betätigungsfeld wurde über die Jahre größer, doch unser Fokus liegt nach wie vor bei der Kriminalisierung von Migration und Widerstand.

Nach 5 Jahren kritischer Prozessbeobachtung, zahlreichen Veranstaltungen, Workshops und viel Vernetzung wollen wir mit allen, die uns bisher begleitet und unterstützt haben, anstoßen und uns für die Zukunft stärken.

Denn eins ist klar: Die anhaltende staatliche Repression ist kein Grund zum Ausruhen – wir werden weiterhin zusammen mit euch kritische Prozessberichterstattung in die Öffentlichkeit tragen!

Gemeinsam mit dem Ⓐnarchistischen Café & dem Jack Kollektive haben wir ein kleines Programm auf die Beine gestellt:

16:00 Kaffee und Kuchen

18:00 Input zu 5 Jahre prozess.report

18:30 Input zum Fall der PAZ Hernals 6

19:00 Pause mit leckerem Essen

19:45 Input zur Ausstellung des Jack Kollektive

20:00 Ein Betroffener spricht über Erfahrungen in Schubhaft und Abschiebung

anschließend Soli-Cocktails und Musik

Während des gesamten Abends habt ihr die Möglichkeit die Ausstellung der Gerichtszeichnungen zum Prozess gegen die PAZ Hernals 6 zu sehen. Außerdem gibt es eine tolle Kinderspielecke, Essen und Getränke. Der Abend wird rauchfrei sein.

Maria, Christiane, Else, Karin, Lea, Lydia, Petra S., Petra W. und der § 218

Dokumentarfilm 2015, 74 Min

Seit 1871 steht der § 218 im Strafgesetzbuch. Kurz nach der Proklamation des deutschen Nationalstaats wurde das Reichsstrafgesetzbuch eingeführt, das bis heute – nun als Strafgesetzbuch der BRD – Geltung hat. Der Paragraph bestimmt die Lebensrealität von Frauen, die ungewollt oder ungeplant schwanger sind und kein Kind austragen wollen. Je nach spezifischer Ausführung des Gesetzes, Lage der politischen Kämpfe gegen das Gesetz und dem ökonomischen und ideologischen Stand der Gesellschaft fällt diese Realität zu verschiedenen historischen Zeiten verschieden
aus. In Interviews und literarischen Texten erzählt der Film vom Erleben des Schwangerschaftsabbruchs. Die Erfahrungen unterscheiden sich nicht nur dem Jahr oder dem Jahrzehnt nach, sondern sind je nach Erzählerin ganz verschieden. Allem Erleben gemein ist: dem Wissen, was in der eigenen, historisch-spezifischen und persönlich-erlebten Situation das Richtige ist, steht ein Paragraph gegenüber. In großer Ruhe wird hier von dem, was tabuisiert war und ist, offen erzählt: der Abtreibung.

Anschließende Diskussion mit der Filmemacherin sowie feministischen Aktivistinnen aus Göttingen.